St. Helena Island Secret of the South Atlantic

Das ist der Schriftzug, der auf allen Prospekten und vielen T-Shirts zu finden ist, die es auf der Insel gibt. Und ich bin mir ganz sicher, es ist wirklich noch ein Geheimtipp mit vielen Geheimnissen, die es zu entdecken gibt, von denen ich euch das eine oder andere hier verraten oder zumindest erahnen lassen möchte.

Auf 16° südlicher Breite und 5° westlicher Länge inmitten des Südatlantiks erhebt sich ein kleiner Felsen mit steilen Klippen vulkanischen Ursprungs aus dem Wasser. Gerade mal 123,28km² groß kann man die Insel mit Ihren 15km x 11km wahrlich als die Stecknadel im Heuhaufen bezeichnen. Gefunden hat sie ein Portugiese namens Joao da Nova am 21. Mai anno domini 1502. Da an diesem Tag Helena, die Mutter von Kaiser Konstantin dem Großen, Geburtstag hatte, benannte er die Insel nach ihr: St. Helena.

St. Helena blieb aufgrund ihrer Abgeschiedenheit und Steilküsten bis ins 16. Jahrhundert unbewohnt, und nachdem es die Portugiesen aufgegeben hatten, wurde es um 1600 herum von den Holländern besetzt. Aber schon 1659 nahm die Britische Ostindien-Kompanie von der Insel Besitz und errichteten dort ein Fort; Jamestown. Die Kompanie errichtete viele Farmen, auf denen Schwarze und Chinesen arbeiteten und aufgrund der sicheren Lage diente sie zudem als Depot für Geld und Gold. Das brachte Händler und Wohlstand auf die Insel, die ein strategisch wertvoller Stützpunkt auf dem Seeweg nach Indien war.

Sklaven aus Indien, Südost Asien und Madagaskar sowie chinesische Arbeiter bildeten im 18. Jahrhundert den größten Bevölkerungsanteil. Die Briten schafften 1840 die Sklaverei endlich ab und brachten dann sogar mit einer Flotte der Royal Navy von St. Helena aus die Schiffe der Sklavenhändler auf, die die Schwarzen in Richtung Südamerika verschifften.

1869 war ein historisch, wirtschaftlich fatales Jahr für die Insel. Der Suez Kanal wurde eröffnet und die strategische Bedeutung von St. Helena als Stützpunkt für die Handelsschifffahrt erlosch in diesem Moment wie eine Kerze im Wind. Die Insel verfiel vom Reichtum in die Armut.

Die einzige Industrie, die es auf der Insel danach noch gab, war ab 1907 die Produktion und der Export von Flachs Fasern. Schlecht bezahlt und 1966 letztendlich wieder eingestellt brachte auch der Flachs den einstigen Reichtum nicht mehr zurück. Als „Krönung“ verloren die Inselbewohner im Jahre 1981 obendrein auch noch die britische Staatsbürgerschaft und das Recht, in Großbritannien zu leben. Aufgegeben wie ein altes Spielzeug, das man nicht mehr braucht.
Erst mehr als 20 Jahre später wurde das „Spielzeug wieder auf dem Dachboden entdeckt“ und anlässlich des 500-Jahr Jubiläums der Entdeckung der Insel die Bürgerrechte der Helenen 2002 wieder hergestellt.

Heute ist St. Helena zusammen mit Ascension (1.131 km nordwestlich) und Tristan de Cunha (2.442km südlich) ein Britisches Überseegebiet im Südatlantik. Auf St. Helena leben 4.425 Menschen (2019).

Die Hauptstadt ist Jamestown (629 Einw.). In der höher gelegenen Vorstadt Half Tree Hollow leben 984 Einwohner. Der Rest verstreut sich über die Insel. Es gibt 3 Grundschulen für 4-11 Jährige und die 1988 von der Prinz Andrew Community eröffnete High School ermöglichte erstmalig allen Kindern auf der Insel einen Schulabschluss auf „A-Level“ und damit Zugang zu Universitäten zu bekommen.

In Jamestown steht zudem das Saint Helena General Hospital, die einzige ärztliche Versorgungsstelle.

Es gibt 2 Wochenzeitungen, die jeweils am Donnerstag erscheinen und 2 Radiosender.

„Zahlungsmittel ist das St. Helena Pfund (1:1 mit dem Britischen Pfund, das auch als Zahlungsmittel gilt). Es gibt nur 1 Bank und keine Bankomaten auf der Insel. Kreditkarten werden nirgendwo angenommen. Man muss also zur Bank und Geld beheben oder vorsorglich schon zumindest ein paar Britische Pfund dabei haben.

Internet und Mobilfunk gibt es seit 2015. Das Datenvolumen für die gesamte Insel beträgt 50 Mbit/s. Der Anschluss an das Atlantik Glasfaserkabel scheitert zurzeit noch an den finanziellen Mitteln. Internet kann man sich als Tourist minutenweise kaufen. 30 Minuten kosten etwa 5.- EUR. Das Datenvolumen ist dabei unbegrenzt (zumindest der Anteil der 50 Mbit/sek. 😊) aber nur in der Nähe eines Hotspots nutzbar.

Per Satellit können 17 TV-Sender empfangen werden.

Der Strom wird zu 75% aus 6 Dieselgeneratoren gewonnen, etwa 20% aus Windenergie und der Rest aus Solartechnik.

Im Oktober 2017 wurde der Flughafen eröffnet, der 2018 immerhin schon 3831 Fluggäste auf die Insel brachte. Aufgrund seiner ungünstigen Lage (starke Schärwinde über die Klippen im NO der Insel) können aber nur kleinere Maschinen landen. Zurzeit kommt immer Samstags ein Flugzeug aus Kapstadt an.

Bis zu dessen Eröffnung war die einzige Möglichkeit die Insel zu besuchen aber auch mit Gütern zu versorgen das Postschiff. Die RMS ST. HELENA kam alle 3 Wochen aus Kapstadt und wurde am 18 Februar 2018 stillgelegt.
Der Güterverkehr wird (von geflogenen Waren abgesehen) nun mit dem 1x im Monat verkehrenden Frachtschiff HELENA durchgeführt.

Das beste an der Insel sind aber die Helenen selber. Sie sind freundlich, hilfsbereit und sehr gesprächig. Und was wohl am meisten auffällt ist, dass hier Jeder Jeden grüßt. Mit dem Heben der Hand, einem freundlichen Lächeln oder Kopfnicken oder gar ein paar netten Worten. Niemand geht oder fährt hier achtlos aneinander vorbei. Das gibt ein schönes Gefühl, hier fühlt man sich wohl.

Veröffentlicht von petermaiergarsten

Email: peter.maier.11@gmx.at

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